Phoenix Reisen
MS Amadea – Foto: …kreuzfahrtsüchtig!
Fast jeder kennt den deutschen Kreuzfahrtveranstalter, dessen Schiffe von einem der Sonne entgegenfliegenden Albatros geziert werden. Die Geschichte hinter dem Bonner Unternehmen Phoenix Reisen GmbH ist hingegen weit weniger bekannt. Zu Unrecht, denn das bis heute in Familienbesitz befindliche Unternehmen behauptet sich bereits seit vielen Jahrzehnten erfolgreich am hart umkämpften Reise- und Kreuzfahrtmarkt.
Die Geschichte von Phoenix Reisen begann im Jahr 1973, als das Unternehmen vom damals gerade einmal 23 Jahre jungen Johannes Zurnieden gegründet wurde. In den ersten Jahren bot das Unternehmen allerdings keine Kreuzfahrten an. Stattdessen waren Städtereisen nach Prag, Budapest oder Istanbul die Zugpferde des raschen unternehmerischen Erfolgs.
Im Jahr 1988 stieg das Unternehmen dann in das Geschäft mit Hochseekreuzfahrten ein, indem es das russische Passagierschiff Maxim Gorkiy mit einem Langzeitvertrag charterte. Das Unterfangen war ein großer Erfolg und so kam im Jahr 1993 mit der ehemaligen Sylvania, die von Phoenix Reisen unter dem Namen MS Albatros betrieben wurde, ein weiteres Schiff in Fahrt. MS Albatros erhielt als erstes Schiff des Unternehmens das typische Farbschema in Türkis als Außenbemalung.
Beflügelt vom Erfolg im Bereich der Hochseekreuzfahrten stieg man im selben Jahr auch in das Geschäft mit Flusskreuzfahrten ein. Auch in diesem Bereich konnte sich Phoenix Reisen recht schnell erfolgreich etablieren. Die Flussschiff-Flotte wuchs schnell an.
1996 kam dann das von der ukrainischen Danube Shipping Company gecharterte Kreuzfahrtschiff Ayvazovskiy, das von Phoenix Reisen unter dem für deutsche Gäste deutlich leichter auszusprechenden Namen Karina in Fahrt gebracht wurde, zur Hochseeflotte hinzu. Die Dienstzeit der Karina währte mit einem Einsatz im Mittelmeer von April bis Juli dieses Jahres allerdings nur kurz.
Die zweite MS Albatros – Foto: HenSti CC BY-SA 4.0
Die in die Jahre gekommene MS Albatros wurde 2004 ausgeflottet und durch die ebenfalls gecharterte Crown ersetzt, die ebenfalls unter dem Namen MS Albatros in Fahrt kam. Auch die neue MS Albatros erhielt das für Phoenix Reisen typische Farbkleid.
Im Jahr 2005 wurde dann mit der als Minerva gebauten – und mit einer Kapazität von 350 Passagieren vergleichsweise kleinen – Alexander von Humboldt ein drittes Hochseekreuzfahrtschiff gechartert.
Bereits ein Jahr später kam mit der als Asuka für den japanischen Kreuzfahrtmarkt gebauten MS Amadea das vierte Schiff zur Hochseeflotte von Phoenix Reisen hinzu. Das Schiff brachte es durch seinen Einsatz als Traumschiff in der gleichnamigen ZDF-Fernsehserie zu großer Bekanntheit.
Im Jahr 2008 wurde die erste Alexander von Humboldt durch die größere Jules Verne ersetzt. Das als Crown Monarch gebaute Schiff wurde ebenfalls gechartert und kam – wie ihre Vorgängerin – unter dem Namen Alexander von Humboldt in Fahrt. Im selben Jahr endete der langjährige Chartervertrag für die Maxim Gorkiy, welcher aufgrund des hohen Brennstoffbedarfs des Schiffs von Phoenix Reisen nicht verlängert wurde.
2009 gab die als Stockholm gebaute und in der DDR als Völkerfreundschaft bekannt gewordene Athena ein kurzes Gastspiel bei Phoenix Reisen. Sie ersetzte die zweite Alexander von Humboldt, die aufgrund der Insolvenz ihrer Betreibergesellschaft C-Cruises Ende 2008 die Flotte verlassen musste.
MS Artania – Foto: kees torn CC BY-SA 2.0
Im April 2011 übernahm Phoenix Reisen mit der Artania das bislang größte Kreuzfahrtschiff des Unternehmens. Das vor dem Einsatz bei Phoenix Reisen als Artemis für P&O Cruises in Fahrt befindliche Schiff wurde im Jahr 1984 für Princess Cruises als Royal Princess in Dienst gestellt.
Eine für Kreuzfahrtschiffe eher unübliche Besonderheit der Artania ist, dass sie ausschließlich über Außen- und Balkonkabinen verfügt – Innenkabinen für Passagiere gibt es an Bord nicht.
Im Jahr 2016 feierte man bei Phoenix Reisen den Betrieb von mittlerweile 33 Flusskreuzfahrtschiffen. Aber auch im Hochseebereich entschloss man sich zu einer weiteren Expansion.
So unterschrieb Phoenix Reisen für die berühmte MS Deutschland einen Chartervertrag, der es dem Bonner Unternehmen ermöglichte, das Schiff von 2016 bis 2025 immer in den Monaten Mai bis September für Kreuzfahrten zu nutzen.
Die MS Deutschland wurde vom Publikum gut angenommen und verstärkte fortan die Hochseeflotte von Phoenix Reisen in den buchungsstarken Sommermonaten.
MS Amera – Foto: Patrice KALATAYU CC BY-SA 2.0
Im Jahr 2018 markierte der Kauf der Prinsendam von Holland America Line den nächsten Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Das Schiff, welches von nun an unter dem Namen MS Amera die Weltmeere bereisen sollte, wurde vor ihrem Einsatz bei Phoenix Reisen einem aufwendigen und kostenintensiven Umbau unterzogen.
Mit MS Amera, MS Artania, MS Deutschland, MS Amadea und MS Albatros hatte Phoenix Reisen im Jahr 2019 schließlich fünf Hochseekreuzfahrtschiffe im Programm.
Auch im Segment der Flusskreuzfahrt konnte man sich in Bonn über weiteres Wachstum freuen.
Die Corona-Pandemie, die Anfang 2020 zum weltweiten Stopp der Kreuzfahrt führte, ging allerdings auch an Phoenix Reisen nicht spurlos vorüber.
So musste sich das Unternehmen im Oktober 2020 schweren Herzens von der bei vielen Stammgästen beliebten MS Albatros trennen. Das Schiff sollte bei der ägyptischen Pick Albatros Hotelkette ein zweites Leben als fest vertäutes Hotelschiff beginnen. Das Schicksal wollte es allerdings anders und so wurde MS Albatros im Sommer 2021 im indischen Alang auf den Strand gesetzt und abgewrackt.
Phoenix Reisen überstand die Corona-Krise nicht zuletzt auch aufgrund des treuen Stammpublikums des Unternehmens ohne weitere Schiffsverluste im Hochseebereich und ist inzwischen wieder erfolgreich in der Hochsee- und Flusskreuzfahrt tätig.
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