Skandinavienmit AIDAbellaJuni 2022
AIDAbella
Im Juni 2022 waren wir mit AIDAbella in Norwegen und Dänemark unterwegs. Ab Kiel ging es für eines Woche auf eine AIDA-Kreuzfahrt nach Stavanger, Oslo, Århus und Kopenhagen.
Anreise
Unsere Kreuzfahrt begann am 4. Juni 2022 am Stuttgarter Hauptbahnhof – just nach der Einführung des 9 Euro-Tickets. Wie sehr dieses Sonderangebot unsere Anreise beeinflussen würde war uns noch nicht bewusst, als wir frohen Mutes unseren ICE nach Hamburg bestiegen. Dort angekommen würden wir dann in den Regionalexpress nach Kiel umsteigen. Eine uns bekannte Fahrtstrecke, Fahrkarten 1. Klasse, die wir dank Zugbindung und früher Buchung zu einem Preis deutlich unterhalb des Regelpreises in der 2. Klasse ergattern konnten – was sollte da schiefgehen? Na ja, zum Beispiel dass das Bordrestaurant aufgrund „eines Planungsfehlers“ über Stunden leider nur eine begrenzte Auswahl an Getränken und so gut wie nichts Essbares anbieten konnte. Oder, dass wir aufgrund verschiedenster Unterwegshalte wegen anderer verspäteter Züge bis Hamburg eine Verspätung von fast einer Stunde angesammelt hatten. Aber OK, wir hatten genug Platz für unser Gepäck und extrem voll kam uns der Zug auch nicht vor. Klar, schließlich galt hier das 9 Euro-Ticket auch nicht. Und dann erreichten wir Hamburg.
Schon der Bahnsteig, von dem aus unser Regionalexpress nach Kiel starten sollte, kam uns extrem voll vor. Als der Zug dann ankam fielen die Menschen förmlich aus den Türen der heillos überfüllten Waggons. Eine gewaltige Welle aus Gepäck und Reisenden entleerte sich auf den Bahnsteig – so ähnlich muss sich ein kleiner Tsunami anfühlen. Schließlich konnte der nun leere Zug bestiegen werden. Zu unserem Leidwesen befand sich die 1. Klasse im Oberdeck des Doppelstockzuges. Welch ein Vergnügen die Koffer – über eine schmale Treppe und gegen den Strom anderer Reisender – ein Deck höher zu manövrieren um dann feststellen zu müssen, dass die Gepäckablagen heillos überfüllt waren. So blieb uns nichts anderes übrig, als die Koffer zwischen unsere Beine und die Wand zu quetschen, schließlich strömten ja immer mehr Fahrgäste in das völlig überfüllte Oberdeck nach. Am Ende saßen sich Reisende sogar gegenseitig auf dem Schoß, auf Armlehnen, auf dem Fußboden – das ist also damit gemeint, wenn jemand davon spricht, etwas in vollen Zügen genossen zu haben. Wie dem auch sei, wir versuchten das Beste aus der Situation zu machen und nahmen es fast schon mit Humor, als die Durchsage ertönte, dass die Klimaanlage ausgefallen sei und man die Fenster konstruktionsbedingt nicht öffnen könne. Also gut, dann würden wir eben eine gute Stunde in der rollenden Sauna zubringen müssen. Als die planmäßige Abfahrtszeit erreicht war passierte dann erst einmal – nichts. Wir standen. Nach weiteren quälenden Minuten drang eine ernuet Durchsage zu unseren aufgeheizten Ohren durch: Man möge doch bitte die Türbereiche freihalten, der Zug könne sonst nicht abfahren… Mit erheblicher Verspätung setzte sich die rollende Sauna schließlich Richtung Kiel in Bewegung. Wir freuten uns.
Allerdings nicht allzu lange. Bereits beim nächsten Halt in Hamburg Dammtor ging das ganze Prozedere von vorne los. Drängeln, Schieben, Quetschen, zwischendurch ein maskenloser, schwer pubertierender Teenager, der sich ungefragt quer über Tines Beine legte, um eine an der Wand befindliche Steckdose zu erreichen, in die er umständlich das Ladekabel seines leergerlaufenen Handys fummelte. Das Handy ließ er einfach auf dem Mülleimer am Fenster liegen, wohl in der grundsätzlich richtigen Annahme, Tine würde es schon nicht klauen. Die nächsten 60 Minuten verbrachte er dann damit, sich mit seinen zwei Sitzreihen hinter uns befindlichen Schulfreunden über Geschlechtsorgane und deren Einsatzmöglichkeiten auszutauschen. Und zwar unter Anwendung eines Sammelsuriums fäkalsprachlicher Ausdrücke und schwer definierbarer Urlaute in erheblicher Lautstärke. Dieser ständige Wechsel zwischen begrenzt erfreulichen Ereignissen zog sich dann eine gute Stunde bis Kiel durch. Wir waren noch nie so froh einen Zug wieder verlassen zu dürfen – da waren die jetzt mittlerweile knapp 2 Stunden Gesamtverspätung schon fast egal.
Auf jeden Fall hatte uns diese Bahnanreise zu einer wichtige Erkenntnis gebracht: Wenn du jemanden mit aller Macht vom Bahnfahren abbringen willst, dann lade ihn auf eine Fahrt in Zügen ein, in denen das 9 Euro-Ticket gilt. Ein solcher Mensch wird künftig klaglos und voller tief empfundener Dankbarkeit jeden Preis für ein Flugticket bezahlen. Und dieser Mensch wird jedem Tankwart, auch bei einem Literpreis von 5 Euro, vor Glück schluchzend und mit Freudentränen in den Augen um den Hals fallen.
Aber gut, wir waren in Kiel, unser Gepäck auch, also nichts wie ab in unser Hotel. Wir steigen eigentlich immer im Berliner Hof ab, wenn wir ab Kiel auf Kreuzfahrt gehen. Die bemerkenswerte Freundlichkeit des Personals, das tolle Frühstücksbuffet und die generelle Ausrichtung des Hotels auf Kreuzfahrtgäste sagen uns einfach sehr zu. Ein Beispiel: Durch die große Verspätung war unser gebuchtes Zeitfenster für den für die Einschiffung am nächsten Tag notwendigen Antigentest im von uns gewählten Testcenter zeitlich nicht mehr zu schaffen. Also musste eine Lösung her. Wo gab es so spät abends noch eine Möglichkeit für einen Antigentest? Die Rezeption brauchte gefühlt 30 Sekunden, um für uns ein passendes, mobiles Testcenter samt ausführlicher Wegbeschreibung zu finden. So hatten wir die lästige Formalität keine 15 Minuten später erledigt, konnten uns frisch machen und ein tolles Abendessen im Restaurant Längengrad im Terminal des Schwedenkais genießen. Ein großes Dankeschön gilt unserem Zuschauer Karsten, der uns das Restaurant empfohlen hatte und mit uns dort einen superschönen Abend mit vielen tollen Gesprächen verbrachte. Fix und fertig, aber glücklich und zufrieden, fielen wir dann in unsere Betten. Am nächsten Morgen ging es nach dem wieder sehr guten Frühstück im Berliner Hof endlich zum Schiff, aber die Bilder von der Einschiffung, unserer Balkonkabine und vom Auslaufen aus Kiel schaut ihr euch am besten selbst an:
- Informationen zum von uns genutzten Hotel im Zentrum von Kiel
- Website des Restaurants Längengrad mit einer tollen Aussichtsterrasse
- Infoseite zu AIDAbella mit allen Daten und Fakten zum Schiff
- Hafenseite mit Infos zur Destination und Angeboten für individuelle Landausflüge
Seetag
Der 6. Juni 2022 war ein Seetag – unser Schiff war auf dem Weg ins norwegische Stavanger und wir hatten viel Zeit, um AIDAbella zu erkunden. Nachdem wir erst einmal richtig ausgeschlafen hatten (es ist ja Urlaub) beschlossen wir zum Mittagessen das Weite Welt-Restaurant aufzusuchen, welches es in dieser Form nur auf den „kleinen Sphinxen“ AIDAdiva, AIDAbella und AIDAluna gibt. Das ist eigentlich schade, denn die einzelnen Buffetstationen sind nach Motiven aus unterschiedlichen Teilen der Welt gestaltet. Und so liegen Asien, das Mittelmeer und das Nordland nur wenige Meter auseinander. Das hier servierte Essen weicht dann allerdings schon etwas vom ursprünglich angedachten Konzept ab, wenn man die Thematisierung der Buffetstationen zu Grunde legt. Der Großteil der Gerichte im Restaurant war asiatisch, es gab allerdings auch immer eine deutsche Option wie Haxe oder Schnitzel. Beide kulinarischen Welten haben uns gut gefallen, wir hätten uns aber etwas mehr Abwechslung gewünscht. Warum nicht mal amerikanische Küche? Oder ein kulnarischer Themenabend wie Griechenland, Spanien, Mexiko oder die Karibik? Was wir uns ebenfalls gewünscht hätten: Etwas mehr Abwechslung bei den Desserts. AIDA hat immer noch einen starken Hang zu recht einfach produzierten Dessercremes – das können andere Reedereien innerhalb und außerhalb des Carnival-Konzerns schon spürbar besser. Positiv fiel uns die im Vergleich zum Vorjahr deutlich bessere Vielfalt und Qualität der Hauptgerichte auf – da hatten wir 2021 auf AIDAblu einen echten – und eventuell der schwierigen Personalsituation mitten in der Pandemie geschuldeten – Tiefpunkt erlebt. Was uns ebenfalls gefallen hat war die gute Serviceorientierung des Restaurantpersonals, auch wenn man an der einen oder anderen Stelle die Nachwehen der Pandemie an den noch nicht immer ganz rund laufenden Abläufen merkte. Am Nachmittag ging es für uns Erwachsene dann zum ersten Mal in die Wellness-Suite – ein nicht ganz billiges aber traumhaft schönes Erlebnis, aber falls ihr das Video weiter oben schon gesehen habt, brauchen wir euch darüber gar nicht mehr viel zu erzählen. Wir fanden es dort richtig schön und waren mit Preis und Leistung zufrieden. Das Abendessen nahmen wir dann in der Almhütte ein, einer Art Brauhaus-Ersatz auf den drei älteren Sphinxen AIDAdiva, AIDAbella und AIDAluna. Wie im Brauhaus auf den anderen Sphinx-Klasse-AIDAs werden in uriger Atmosphäre Schmakerln der deutschen und österreichsichen Alpenküche serviert, die im Reisepreis enthalten sind. Hat man ein Getränkepaket, dann sind die darin enthaltenen Getränke in der Almhütte ohne Zusatzkosten zu genießen. Wer hingegen kein Getränkepaket hat und nicht All-Inclusive gebucht ist, der bezahlt diese. Wir fanden die Gestaltung mit viel Holz sehr ansprechend, man fühlte sich wirklich für einen Moment auf einen österreichischen Berggasthof versetzt. Das hüftgoldverdächtige Essen war richtig lecker und wir waren rundum zufrieden, als wir an diesem Abend unter unsere Bettdecken krochen.
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Stavanger
Der 7. Juni 2022 brach für uns unerwartet früh an – gegen 4.00 Uhr morgens, um genau zu sein. Was war passiert? Wir hatten völlig vergessen, dass es um diese Jahreszeit im Nordland sehr früh hell wird und am Abend zuvor einfach die Vorhänge unserer Balkonkabine offen gelassen. So wurden wir dann gegen 4.00 Uhr vom Sonnenaufgang geweckt. Und der war richtig schön. Also taumelte Chris mit der Kamera schlaftrunken auf den Balkon und hielt drauf. Das Ergebnis könnt ihr zu Beginn des nächsten Videos selbst sehen. Wie dem auch sei, das war für uns drei Murmeltiere eindeutig zu früh, also zogen wir die Vorhänge zu und krabbelten nochmal ins Bett, um uns – wie ursprünglich geplant – gegen 7.00 Uhr von unseren Handys wecken zu lassen. Das funktionierte dann auch einwandfrei.
So ging es für uns nach einem schnellen Frühstück im Marktrestaurant (Hatten wir schon erwähnt, dass das Frühstück bei AIDA mit seiner enormen Vielfalt für uns zu den kulinarischen Stärken der Reederei zählt?) dann auch auf unseren AIDA-Landausflug „STA01 Bootsfahrt auf dem Lysefjord“. Dieser schlug mit 89,99 Euro pro Erwachsenem und 59,99 Euro pro Kind zu Buche. Vom zentral gelegenen Liegeplatz unseres Schiffs am Skagenkaien waren es nur wenige Schritte zu unserem Ausflugskatamaran, mit dem es dann in den berühmten Lysefjord ging. Der Fjord gehört zu den schönsten seiner Art und bietet mit dem Kanzelfelsen, dem Preikestolen, einen faszinierenden Aussichtspunkt für Schwindelfreie in schwindelerregender Höhe über dem Fjord. Zwar ohne Absturzsicherung, dafür aber mit einem gigantischen Ausblick. Uns war das allerdings etwas zu riskant, wir begnügten uns damit, den beeindruckenden Preikestolen vom Fjord aus zu bewundern. Außerdem besuhcten wir noch ein paar im Fjord lebende Ziegen, eine Stelle, an der früher Kriminelle gelebt haben sollen und einen traumhaft schönen Wasserfall, dem wir dank unseres routinierten Kapitäns sehr nahe kommen konnten.
Vor der Rückfahrt nach Stavanger stand noch das landestypische Waffelessen im Fjordzentrum an – das war richtig lecker. Zurück an Bord ging es für uns erstmal zum Mittagessen ins Weite Welt-Restaurant, wir waren einmal mehr zufrieden. Am frühen Nachmittag verließen wir Stavanger bereits wieder, schließlich wollte in der vor uns liegenden Nacht die nicht unerhebliche Strecke nach Oslo bewältigt werden. Bleibt noch die Frage: War der Ausflug sein Geld wert? Nun, in Skandinavien ist das Preisniveau grundsätzlich höher, das merkt man dann eben auch an den Ausflugspreisen der Reedereien. Wenn man den Ausflugspreis vor diesem Hintergrund betrtachtet können wir sagen: Ja, der Ausflug hat sich für uns gelohnt, ein Schnäppchen war er allerdings nicht. Wie seht ihr das? Schaut doch mal das Video an und schreibt uns gerne in die Kommentare, wie ihr diesen Ausflug seht.
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Oslo
Der 8. Juni begann für uns mit genüsslichem Ausschlafen, nur Tine war früher wach und rackerte sich im Fitnesscenter ab. Wir würden Oslo erst gegen 14.00 Uhr erreichen, davor lag aber noch die gut zweistündige Passage des malerischen Oslofjords. Und die wollten wir auf keinen Fall verpassen. Rechtzeitig zur Einfahrt in den Oslofjord waren wir dann also an Deck. Norwegen hatte sich dazu entschlossen uns in den nächsten Stunden zu demonstrieren, was es mit den berühmten „Vier Jahreszeiten an einem Tag“ so auf sich hat. Und so wechselten sich Bewölkung, strahlender Sonnenschein und teils heftige Schauer (mit den gefühlt größten und kältesten Regentropfen der Welt) in schöner Regelmäßigkeit ab. Das war durchaus eine Herausforderung beim Filmen, aber eben genau das, was man an Norwegen liebt oder eben so gar nicht leiden kann. Wir zählen uns übrigens zur ersten Kategorie Mensch und so war die Fahrt durch den Fjord für uns ein landschaftlicher Genuss.
In Oslo angekommen meldete sich dann der Magen. Also entschlossen zu einem Besuch in der Bordpizzeria Best Pizza @ Sea. Der Service ging recht flott und die Pizzen waren lecker, auch wenn sie nicht mit der Referenz, den Pizzen im Ristorante Pummi d’Oro an Bord der Costa-Schiffe, mithalten konnten. Diese sind allerdings, anders als die Pizzen im Best Pizza @ Sea, auch nicht im Reisepreis enthalten, weshalb wir uns nach einer intensiven Verkostung darauf einigten, dass die im Reisepreis enthaltene Pizza bei AIDA absolut in Ordnung geht. Für Getränke gilt das, was in der Almhütte auch gilt: Mit Getränkepaket oder All-Inclsuive sind die darin enthaltenen Getränke inklusive, andernfalls sind die Getränke zu bezahlen.
Für den Nachmittag hatten wir einen Besuch im Paradox-Museum geplant, auf eigene Faust, denn das Museum befand sich nur wenige Gehminuten von unserem absolut zentralen Liegeplatz an der Festung Akershus entfernt. Das Museum schaut ihr euch am besten im Video an, es sei an dieser Stelle lediglich verraten, dass sich dort alles um – teils skurrile – optische Täuschungen dreht. Fazit: Wir fanden es toll und können euch einen Besuch – gerade auch mit Kindern – nur wärmstens empfehlen. Tickets findet ihr auf der Hafenseite zu Oslo etwas weiter unten.
Den Abend wollten wir an Bord verbringen, hatten aber nach dem leckeren Abendessen im Marktrestaurant den Drang, uns noch etwas die Beine zu vertreten. Gesagt, getan, wir schlenderten noch etwas durch das modernisierte Viertel Aker Brygge, welches mit seiner besonderen Architektur, vielen Kunstwerken und netten Straßencafés für den einen oder anderen Wow-Moment sorgte. Leider hatten wir die Kameras nicht dabei, da wir eigentlich gar nicht vor hatten, so lange dort zu bleiben… Nächstes Mal nehmen wir sie aber auf jeden Fall mit. Versprochen.
Am nächsten Morgen standen wir früh auf, denn wir wollten den Vormittag unbedingt nutzen – schließlich endete unsere 24-stündige Liegezeit in Oslo um 14.00 Uhr. Also ging es auf Schusters Rappen zum nagelneuen Munch-Museum, welches Norwegens berühmtesten Maler gewidmet ist. Für Tine – als kunstaffinen Menschen – kam dieses eindrucksvolle Museum einer Offenbahrung gleich. Aber selbst die sonst eher etwas weniger kunstaffinen Männer im Team konnten den monumentalen Gemälden und der eindrucksvollen Architektur Einiges abgewinnen. Tickets kann man zwar im Vorfeld online kaufen, es ist allerdings auch möglich Tickets unkompliziert an einer der vielen Kassen im Museumsshop zu kaufen. Wichtig: Plant auf jeden Fall genug Zeit ein, wenn ihr das Museum besucht, denn die Zahl der Menschen, die sich gleichzeitig in ihm aufhalten dürfen, ist streng limitiert. Wartezeiten von 45 Minuten und mehr nach dem Ticketkauf sind keine Seltenheit, wenn es hier etwas voller ist. Das Warten lohnt sich unserer bescheidenen Meinung nach aber auf jeden Fall.
Zurück an Bord war es dann auch schon wieder an der Zeit, sich von Oslo zu verabschieden und das Auslaufen zu genießen. Und das könnt ihr jetzt auch tun, indem ihr unser Oslo-Video anschaut. Dann bekommt ihr nämlich zusätzlich noch einen Eindruck von unserem Besuch im Buffalo Steak House, wo wir an diesem Abend – sehr lecker und hervorragend von der netten Crew umsorgt – dinieren durften.
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- Offizielle Website des Munch-Museums in Oslo (englisch)
Århus
Der 10. Juni 2022 – heute lagen wir in Århus, dem bedeutsamsten Containerhafen Dänemarks. Ein durch und durch industriell geprägter Hafen und optisch kein Vergleich zu den pittoresken Häfen von Stavanger und Oslo, die wir zuvor besucht hatten. Das sollte uns jedoch nicht davon abhalten einen Ausflug zu unternehmen. Benni hatte sich schon länger eine Fahrt mit einem Dampfzug gewünscht (Welcher Junge in seinem Alter wünscht sich das nicht?) und da kam uns der AIDA-Ausflug „AAR10 Mit der Dampflok durch das Jütland“ gerade recht. Auch dieser Ausflug war mit 89,99 Euro für Erwachsene und 59,99 Euro für Kinder bepreist. Aber was tut man nicht alles für die Erfüllung eines Kindertraums…
Nach kurzem Fußweg erreichten wir einen Parkplatz. Von hier aus sollte uns ein recht bequemer Reisebus nach Bryrup bringen, einem kleineren Ort im Herzen Jütlands. Unsere sehr bemühte dänische Reiseleiterin, die ein ziemlich gutes Deutsch sprach, gab sich alle Mühe uns viel Wissenswertes über ihre Heimat zu vermitteln. Hättet ihr zum Beispiel gewusst, dass Jütland eines der bedeutendsten Produktionsgebiete für Weihnachtsbäume ist? Eben. Wir auch nicht. Was die Stimmung dann nach einer guten halben Stunde Fahrt spürbar eintrübte war die Information, dass an unserem Ausflugstermin keine Dampflok fahren würde. Es sei in den letzten Wochen wohl zu trocken gewesen und das Risiko eines Brandes durch Funkenflug von der Lok sei zu groß. Stattdessen würde man uns einen Dieseltriebwagen aus dem Jahr 1929 zur Verfügung stellen. Für uns Erwachsene war das OK, für Benni eher nicht so sehr und die Dampflokfreunde in unserer Ausflugsgruppe waren so ziemlich das Gegenteil von maximal erfreut.
Wie dem auch sei, es war nicht zu ändern, also machten wir das Beste aus der Situation. Der Vorteil des Triebwagens – so wurde uns erzählt – sei, dass die Kinder dem Lokführer direkt über die Schulter schauen könnten. So war es dann auch und Benni war wieder mit sich im Reinen. Und ja, der alte, ratternde Triebwagen, der so gar nichts mit den Zügen von heute zu tun hatte, machte einen nicht unerheblichen Eindruck auf unseren Sohnemann. Die leider nur etwa 5 Kilometer lange Strecke, die wir in dem schaukelnden Gefährt mit lautstarkem Dieselnageln zurücklegten, war nach knapp 15 Minuten bewältigt. An der Endstation Vrads machten wir dann eine Viertelstunde Kaffeepause. Ein Kiosk hatte geöffnet und mancher Eisenbahnenthusiast spülte den angestauten Frust über die fehlende Dampflok mit einer Dose Bier herunter. Im Anschluss zuckelten wir 15 Minuten zurück nach Bryrup. Das komplett ehrenamtliche Personal der Museumsbahn war sehr freundlich und gab sich alle Mühe uns ein schönes Erlebnis zu bieten. Leider gelang das nicht bei allen Ausflugsgästen, wie wir – zurück im Bus – an den Gesprächen um uns herum feststellen konnten.
Weiter ging es zum Aussichtspunkt Himmelberg, einem kleineren Hügel, von dem aus man einen schönen Rundumblick über die Seen und Wälder Jütlands genießen konnte. Auch hier gingen die Meinungen auseinander. Für Gäste aus Norddeutschland ging der Hügel als kleiner Berg durch, Gäste aus dem Süden Deutschlands sahen das etwas anders. Auf jeden Fall war es ein netter Fotostopp – ein Wow war es nicht.
Auf dem Rückweg nach Århus fuhr unser Busfahrer noch hektisch am Rathaus vorbei, um der Ausflugsbeschreibung zu entsprechen. Begesiterung löste er damit allerdings keine mehr aus. Mit gemischten Gefühlen und einem offenkundig zufriedenen Sohn ging es dann zurück an Bord.
Der Ausflug ließ uns mit zwiespältigen Gefühlen zurück: Einerseits hatten sich unser Busfahrer, unsere Reiseleiterin und das ehrenamtliche Personal alle Mühe gegeben, uns einen schönen Nachmittag in Jütland zu ermöglichen. Auf der anderen Seite wog die Enttäuschung über die entfallene Dampflok für viele Ausflugsgäste schwer. Hinzu kam der schöne, aber relativ unspektakuläre Aussichtspunkt am Himmelberg, für den wir gut eine Stunde im Bus saßen. Das, was auf dieser Tour geboten wurde war am Ende gar nicht mal so schlecht, unser Sohn war ja durchaus happy. Aber: Der aufgerufene Preis passte einfach nicht zum Gebotenen. Das war auch das, was vielen Mitreisenden am Ende sauer aufstieß. Wir sind uns sicher: Hätte AIDA 30-50% weniger Geld für diesen Ausflug aufgerufen, oder eine anteilige Erstattung bei Ausfall der Dampflok – die Stimmung wäre nicht die gwesen, die wir am Ende des Ausflugs miterleben mussten. Und ja: Wir konnten die kritischen Anmerkungen vieler Mitreisender und die Enttäuschung der Eisenbahnfreunde absolut verstehen. Oder anders gesagt: Wir waren auf einem Ausflug der an sich in Ordnung war, bei dem Preis und Leistung aber nicht im richtigen Verhältnis zueinander standen.
Wie ist eure Meinung zum gezeigten Ausflug? Schreibt sie gerne in die Kommentare zum Video:
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Kopenhagen
Am 11. Juni erreichten wir Kopenhagen am frühen Vormittag. Ursprünglich hatten wir vor mit dem Hop-on/Hop-off-Bus in die Stadt zu fahren. Das Wetter war aber so schön und unser Liegeplatz an der Langelinie so nah am Zentrum, dass wir beschlossen zu Fuß zu gehen. Unser erstes Ziel war der alte Handelshafen Nyhavn, dessen bunte Häuser mit ihren Straßencafés und den davor befindlichen Segelbooten zu den bekanntesten Fotomotiven der dänischen Hauptstadt gehören. Auf dem Weg dorthin kamen wir an mehreren Sehenswürdigkeiten wie der Eisbären-Statue, der weltberühmten Kleinen Meerjungfrau, dem Gefion-Brunnen und der anglikanischen St. Alban’s-Kirche vorbei. Ebenso lagen das Schloss Amalienborg und die berühmte Marmorkirche auf unserem gut 1,5 Kilometer langen Spaziergang.
In Nyhavn angekommen besorgten wir uns vor Ort Tickets für eine Bootsfahrt durch den Hafen und die vielen Kanäle der Stadt. Ein tolles Erlebnis, bei dem wir viel von Kopnehagen gesehen und eine Menge über die Stadt erfahren haben. Falls ihr eine solche Tour auch einmal genießen möchtet, dann findet ihr auf der etwas weiter unten verlinkten Hafenseite zu Kopenhagen preiswerte online-Tickets.
Nach der gut einstündigen Tour stärkten wir uns an einer der vielen Imbissbuden von Nyhavn mit einem für Skandinavien typischen Hotdog. Lecker!
Im Anschluss besuchten wir das Museum für zeitgenössische Kunst in der Kunsthalle Charlottenborg, welche sich direkt am Nyhavn befindet. Und das war ein ganz besonderes Erlebnis. Eigentlich ist es für die meisten Menschen ganz einfach: Moderne Kunst mag man oder man mag sie nicht. Und dann gibt es da aber noch modern Kunst, die einen sprachlos macht, weil man sich gar nicht sicher ist, wie man das, was man da sieht, überhaupt einordnen soll. Genau diese teils verstörende, teils faszinierende Art von moderner Kunst wurde dort gezeigt. Eine tiefgehende Erfahrung, die Tine als küsntlerisch bewanderte Person ganz gut verdaute, Benni und Chris aber teils ratlos zurückließ. In einer Sache waren wir uns allerdings alle einig: Man muss das mal erlebt haben. Es ist selten, dass eine Kunstausstellung so krass auf einen wirkt, etwas mit einem macht, das man fast körperlich spürt aber irgendwie nicht richtig einordnen kann. Schaut euch dazu am besten mal das Video an – wie wirkt die Ausstellung auf euch? Wir sind gespannt auf eure Meinung!
Nach diesem Erlebnis ging es dann wieder zurück an Bord. Es war Zeit für das letzte Auslaufen und das unvermeidliche Kofferpacken am letzten Abend. A propos letzter Abend: Eigentlich ist das für uns auf AIDA immer ein gesetzter Termin – Gourmetdinner im Rossini. Das gab es auf diese Reise nicht. Das Restaurant war aus operativen Gründen (böse Zungen sprachen von einem der Pandemie geschuldetem Personalmangel) während der gesamten Reise geschlossen. Wir trösteten uns dann mit einem letzten Abendessen in der Almhütte so gut es ging darüber hinweg.
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Abreise
Am nächsten Morgen erreichten wir Kiel. Die Ausschiffung lief reibungslos. Die Rückreise aufgrund des 9 Euro-Tickets natürlich nicht. Unser Highlight auf der Heimreise war eine komplette Sperrung der völlig überfüllten ICE-Bahnsteige am Hamburger Hauptbahnhof. Dazu: Panische Menschenmassen, die zum größten Teil keine Chance hatten, überhaupt zu ihren Zügen zu kommen und völlig überfordertes Sicherheitspersonal, das die Fahrgäste wahlweise hysterisch anschrie oder ihnen mit der Zwangsräumung des Bahnhofs drohte, anstatt sie zu informieren und sinnvoll zu leiten. Ein weiteres Meisterstück aus dem DB-9 Euro-Gruselkabinett. Hoffen wir, dass unsere Bahnanreise zur nächsten Hochseekreuzfahrt nach Bremerhaven im August nicht ganz so chaotisch wird. Drückt uns die Daumen!
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